Da saß nun mein kleiner 7jähriger Sohn Martin am Küchentisch, mit Tränen in den Augen. Vor ihm auf dem Tisch lag ein Schreibheft, die erste Reihe war mit ziemlich krummen und schiefen "A`s" vollgeschrieben. Die zweite Reihe zeigte nur noch ein Geschmiere aus ausradierten Bleistiftüberresten und lose Radiererkrümel lagen verstreut überall herum.

Schon seit einiger Zeit saßen wir beide hier: Mutter und Kind in einer unsichtbaren Kampfarena, die jeden Nachmittag eröffnet wurde, seitdem Martin in der Schule war. Ein täglicher Stress- und Konfliktherd, direkt nach dem Mittagessen war uns das Thema "Hausaufgaben" schon jetzt geworden.

 

Dabei hatte alles gut begonnen. Martin war schon früh sehr interessiert an vielen Dingen aus der Natur und der Wissenschaft, er liebte alles, was mit dem Thema "Flugzeug" zu tun hatte und informierte sich durch vielerlei Medien über seine Interessengebiete.

Wir waren froh und glücklich ihn endlich zur Schule schicken zu können, dachten wir doch, das dort sein unbändiger Wissensdurst gestillt werden könnte.

 

Die ersten Schultage verliefen prima, doch schon in der dritten Schulwoche sprach mich Martins Klassenlehrerin nach einem Elternabend an. "Martin träumt immer so leicht weg im Unterricht, Sie sollten ihn mal auf ADHS testen lassen", so höre ich noch heute ihre Worte in meinen Ohren.

 

Ab diesem Zeitpunkt lief etwas völlig falsch - Martin war schnell zum "Problemkind" in der Schule geworden...

 

 

Ich habe mich oft gefragt, warum sich alles so entwickelt hat.

 

Fest steht: Martin war nicht bereit zum Lernen - es gab und gibt dafür vielerlei Gründe.

Ich habe durch meine Tätigkeit in der Schule viel Hintergrundwissen gehabt, konnte aber auch nur bedingt helfen.

 

Aus diesem Grund habe ich mir über die Jahre ein vielfältiges Wissen angeeignet, welche Aspekte denn diese fehlende Bereitschaft zum Lernen bedingen können.

 

Mein Kind war nicht im "Lerngleichgewicht" -

Maria Montessori spricht von einer Balance, die im Kind gegeben sein muss, damit es lernen und leben kann...

 

die Idee des "Lernen im Gleichgewichts" war geboren...

 

An dieser Stelle werde ich versuchen, unseren Weg auszubreiten, der bis heute ein sehr holpriger "Lernweg" ist....

 

aber dazu in Kürze mehr.

 

Ich freue mich auf einen regen Austausch mit allen, die auch auf diesem Weg sind.